Mittwoch, 7. September 2011

18.August 2011 Omapere – Ahipara oder.. Falschfahren und andere Autopannen.♥

Hallo meine Lieben.♥

Für den Donnerstag war geplant, zuerst zum Tane Mahuta zu fahren und aufgrund einer Hostelempfehlung in Ahipara halt zu machen, um von dort aus einen Ausflug zum Cape Reinga zu wagen, bevor es dann am Samstag nach Kerikeri zu meiner WWOOFingfarm gehen sollte.
Nachdem wir die Ausfahrt von unserem Hostel rausgefahren waren fuhren wir zuerst zu einem nahe gelegenen Steg, der uns am Vorabend schon aufgefallen war. Auf dem Weg dorthin hupte mir ein Maori aus einer Seitenstraße zu. Mein einziger Gedanke war: „Was willst du, es ist rechts vor links!“ Daran, dass ich eventuell auf der falschen Straßenseite sein könnte, daran dachte ich nicht. Es wurde mir erst bewusst, als ich bemerkte, dass hinter mir ein Auto war – allerdings auf der anderen Straßenseite. Heile am Steg angekommen wurde erst mal die Aussicht genossen und ein dickes Fotoshooting gemacht, bei dem wir zeitweise unsere Akrobatikkünste unter Beweis stellen konnten.












Danach fuhren wir dann wieder den Berg hoch zum Tane Mahuta, dem Gott des Waldes, bei dem wir mit leichter Übelkeit ankamen. Es stellte sich heraus, dass der Tana Mahuta – genauso wie gedacht – ein riesiger Kauribaum ist, der über einen schönen 3 Min Weg durch dichtesten Wald erreichbar ist. Doch an sich gab es außer dem Baum wenig dort oben zu tun. Es gab zwar noch einige andere Wege zu anderen Bäumen, doch da wir irgendwie den Eingang nicht fanden beschlossen wir zurückzufahren und zum ersten Mal nicht in kompletter Dunklheit anzukommen.


Auf dem Rückweg wollten wir noch ein Mal bei dem schönen Rastplatz halten. Bevor wir losfuhren hatte ich allerdings mal wieder erhebliche Anfahrschwierigkeiten, an sich kein Problem, aber wenn der Untergrund nicht gerade ist und man auf eine Wand zurollt ist es nicht mehr ganz so amüsant. Dank der Hilfe von drei Schweizern gelang es dann aber doch ohne Kratzer loszufahren.  Wie erwartet war die Aussicht atemberauben, womit wir allerdings nicht rechneten war ein Kleinbus voller Jugendlicher Maorijungs. Von daher war unsere Überraschung nicht verwunderlich, als sie uns im vorbeigehen zuriefen „You wanna smoke some Weed with us?“, uns also fragen, ob wir mit ihnen Kiffen wollten. Recht schockiert bahnten wir uns einen Weg zu einem Tisch und hofften ungestört unser Lunch einnehmen zu können. Pustekuchen. Nach etwa zwei Minuten kam auch schon einer von ihnen – offenbar der Mutigste – zu uns herüber und quasselte uns mit allerhand Dingen zu und machte uns noch ein paar weitere unangemessene Angebote. Nach Nachfrage meinerseits gab er zu, dass sie hier oben scheinbar häufiger Drogen nahmen und Alkohol tranken, das machten sie immer so. Danach geht es natürlich immer mit dem Auto nach Hause. Um ihn schnell loszuwerden dachten wir uns einige Dinge aus und versuchten ihn durch Desinteresse und Missverständnis zu vergraulen, mit Erfolg. Kurze Zeit darauf flohen wir wieder und fuhren wegen des noch immer ungewohnten Autos mit quietschenden Reifen vom Parkplatz. In Omapere ging es dann erst mal zur Tankstelle.
Witzigerweise trafen wir den Maori vom Morgen wieder, der mich daran erinnert hatte auf welcher Straßenseite ich fahren muss. In so einem kleinen Örtchen wie Omapere kommt das scheinbar nicht ganz so häufig vor, weshalb binnen kürzester Zeit nicht nur der Maori, sondern auch die Tankstellencrew über diesen Vorfall aus vollem Herzen am lachen war. Es ist mir ein Rätsel wie ich es immer wieder schaffe im Mittelpunkt urkomischer Vorfälle zu sein, aber irgendwie gelingt es mir immer wieder. Nachdem ich also die Lachmuskeln einiger Einheimischer angekurbelt hatte fuhren wir weiter, diesmal auf der richtigen Seite.
Unser Weg führte uns über eine Menge Hügel, am Meer entlang und durch kurvige Straßen, nichts ungewohntes in Neuseeland. Allerdings bedachte ich diese Wegbeschaffenheit nicht, als ich mir eine Tetrapackung voll Saft kaufe und diese auch öffnete. Man kann sich das so wie eine Milchpackung vorstellen, die wenn sie erst ein Mal offen ist auch ausläuft, wenn sie nicht gerade steht. Nun, ich bat Lisa zwar darauf Acht zu geben, weil ich durchaus die Möglichkeit sah, dass es auslaufen könnte, doch irgendwie hatte sie dann auch einen nachlässigen Moment. Einige Zeit später fragte ich sie, ob es nach Saft riecht und wir mussten leider feststellen, dass der Beifahrerfußbereich in Saft schwamm. Lisa war es aus irgendeinem Grund nicht aufgefallen. Mit Bruchlandung hielten wir am Rand und verbrauchten fast alle von den uns geschenkten Taschentüchern um den Fußraum halbwegs trocken zu bekommen. Doch da wir vom Glück verfolgte Kinder sind sahen wir das positive darin und entdecken unseren ersten Bananenbaum. Nach einiger Zeit erreichten wir dann Rawene von wo aus wir die Carferry nach Rangiora  nahmen um danach weiter bis nach Ahipara zu fahren. 
Dort angekommen waren wir von dem atemberaubenden Meerblick gefangen, der direkt vor unserem Hostel, der Endless Summer Lodge war. Wir beschlossen noch schnell nach Kataia zu fahren um einzukaufen. Doch ich fürchte, dass mich das Falschfahren noch nicht genug abgeschreckt hatte, da ich ein weiteres Mal an diesem Tag auf der linken Seite landete. Doof war nur, dass mir mitten in einer Kurve ein Auto entgegenkam, weswegen ich es erst im letzten Augenblick entdeckte. Ich weiß zwar nicht wie ich es gemacht habe aber ich hab es irgendwie geschafft, innerhalb einer Kurve einem sehr nahen Auto auszuweichen, auf die andere – richtige - Spur zu wechseln und nicht ein Mal ins Schlendern zu kommen. Lucky me! Total gestresst und mit pochendem Herzen kamen wir dann in Kataia an, wo ich dann endlich Geld abheben konnte. Die Bank an sich war aber schon geschlossen, weshalb ich mit $800 (ca. 500€) im Gepäck rumlaufen durfte. Aber hey, das bisschen Geld.
Wieder zurück liefen wir bei Ebbe über den Strand und genossen den Sonnenuntegang, bevor wir es uns in unserem Zimmer muschelig machten – wie verwunderlich, es war auch hier kalt – und früher oder später ins Bett gingen. Für den nächsten Tag war das Cape Reinga geplant, hoffentlich ohne Falschfahen.

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