Mittwoch, 28. September 2011

10. September 2011 Whangarei - Hahei.♥

Hallo meine Lieben.♥
Am nächsten Morgen hatten wir – wie auch anders zu erwarten – verschlafen. Somit standen wir erst um 9 Uhr auf und konnten somit den geplanten Foodmarket vergessen. Gerade als wir uns kurz nach 10 auf den Weg zum Whangarei Kauri Forest machen wollten kam einer aus den Hostel auf uns zu und empfahl uns auf jeden Fall zum Mt. Manaia zu fahren, er sei erst am Vorabend dort gewesen und es sei seit langem wieder ein Highlight gewesen. Auch erklärte er uns, dass wir scheinbar recht ausdauernde Abenteurer gewesen seien, da die meisten nur in eine Höhle gehen würden.
Mit einer ergänzten Tagesplanung ging es dann zum Kauriwald, der gar nicht weit weg zu finden ist. Es handelte sich dabei um einen kleinen aber hübschen Wald mit einem kleinen Wasserfall, der über einen schön angelegten Weg zu entdecken ist. Katja ging im Anschluss weiter zu den Whangarei Falls, doch da ich die schon gesehen hatte und immer noch eine Erkältung mit mir rumschleppte wartete ich im Auto auf sie und ruhte mich etwas aus.


Nachdem Katja wieder da war und ich fast meine Wanderschuhe auf dem Parkplatz vergessen hatte (ich war so schlau sie neben mein Auto zu stellen) ging es über eine 40minütige Autofahrt (z.T. entlang strahlend türkisen Meeres) zum Mt. Manaia.
 
Beim Mt. Manaia handelt es sich um einen kleinen Berg, der über einen einstündigen Aufstieg zu besteigen ist. An sich kein Problem, allerdings bestand der Weg, wie schon von dem Hostelmitarbeiter angekündigt, fast nur aus Treppenstufen. Doch unser Kampfgeist war von den Abbey Caves gestärkt und wir schafften den anstrengenden Aufstieg sogar schneller als vorgegeben. Oben angekommen wurden wir mit einem tollen Ausblick über das umliegende Land belohnt, doch leider musste ich feststellen, dass meine zuvor schon angeschlagene Kamera nun endgültig ersetzt werden musste.







 
Wir blieben eine Weile oben, doch schon bald zog es uns wieder Richtung Auto, da wir noch einen weiten Weg vor uns hatten.
Wir fuhren also zurück nach Whangarei, begingen den Fehler bei KFC essen zu gehen, riefen im Hostel in Hahei an und sagten, dass wir noch am gleichen Tag kommen würden.
Es war 6 Uhr abends als wir in Whangarei losfuhren und wir hatten eine mindestens 4-stündige Autofahrt vor uns, doch nur noch wenig Zeit bevor die Dämmerung einsetzte. Wir fuhren also über die Tollroad, durch Auckland durch (2-spurige, gerade, beleuchtete Straßen sind ein unvergleichbarer Luxus) über den Highway 2, auf den Highway 25 und 25b, durch viele Kurven, Nebel (Wo ist eigentlich dieser verdammte Knopf für die Nebelscheinwerfer?!), Dunkelheit und in Begleitung eines beunruhigenden Öllampenblinkens (ich fühlte mich in einen Horrorfilm versetzt und wartete nur darauf, dass der Motor ausfällt) bis nach Hahei und zum Hostel. Irgendwann nach 10 kamen wir dann heilfroh an.
Witzigerweise traf ich Franz und Thorsten, die mit mir nach Neuseeland geflogen waren und unter anderem mit mir auf der Hole in the Rock Tour waren, wieder und wir hatten einige nette Lacher, bevor es dann für mich ins Bett ging. Für den nächsten Tag war schlechtes Wetter angesagt.

Alles Liebe und bis dahin. ♥Doro

Dienstag, 27. September 2011

09. September 2011 Kerikeri – Whangarei


Nachdem wir uns also von allen Lieben der Hideaway Lodge verabschiedet hatten ging es zuerst zu den Rainbow Waterfalls in Kerikeri, die sich als weniger spektakulär herausstellten. Es war zwar ohne Frage hübsch dort, allerdings sieht man hier so viele Wasserfälle, dass man schon bald reichlich verwöhnt ist und somit die „nur“ schönen Plätze nicht mehr ganz zu würdigen weiß. Der Umstand, dass ich am kränkeln war half natürlich nicht im mindesten. Bevor wir uns dann auf den Weg nach Whangarei machten hielt ich noch eben beim Tauchkurs um mich von meinem lieb gewonnenen Tauchlehrer zu verabschieden.


 In Whangarei angekommen fuhren wir zur „Little Earth Lodge“, die zwar außerhalb liegt, dafür aber unser Ziel die Abbey Caves in Fußentfernung hat. Da es noch früh genug war beschlossen wir noch am gleichen Tag mit der auszuleihenden Ausrüstung im Schlepptau – bestehend aus Wasserschuhen, Helm und Stirnlampe -  die Höhlen zu entdecken. Nun, was wir erwarteten stimmte nicht ganz mit dem überein, was wir vorfanden. Wir waren uns zwar bewusst, dass es sich um Glühwürmchenhöhlen handelte, doch weder dachten wir, dass man dort auf eigene Faust hin kann, noch, dass es immenser Kletterfähigkeiten bedarf um die Höhlen zu besichtigen. Von daher fanden wir zwar den auf dem Weg liegenden Stoneforest - bei dem man sich ehrlich fragt wo all diese riesigen Steine herkommen - aber nicht die direkt anschließende erste und auch größte der drei Höhlen. Oder besser gesagt: Wir fanden sie schon, doch als wir davorstanden waren wir der festen Überzeugung, dass ein solch holperiger Eingang wohl kaum der zur Höhle sein kann. Falsch gedacht. Erst als wir bei der zweiten Höhle ankamen und bemerkten, dass es hier fast genauso steinig ist verstanden wir, dass es sich wohl doch um die Höhleneingänge handeln muss. Tapfer zogen wir unsere Ausrüstung an und machten uns an den Abstieg.
 
Die Glühwürmchen, die der eigentliche Grund gewesen sind um die Abbey Caves zu erkunden waren zwar ganz nett und definitiv ein Ereignis, doch als das eigentliche Abenteuer stellte sich die Höhle an sich heraus. Somit kraxelten wir über Steine, wateten durch Wasser (ein Mal sogar an einem Aal vorbei) und verletzten uns bei schwierigen Kletteraktionen und kamen dabei aus dem Staunen nicht mehr raus. Ich fühlte mich zurückversetzt in die Zeit, in der ich als Kind mit den Großeltern mit Fackel und Abenteurergeist ausgestattet die nahe gelegenen Höhlen erkundete. Ein Mal Kind wieder sein und die Wunder der Welt mit ganz anderen Augen entdecken. Sowohl die Middle Cave als auch die dritte Höhle konnten wir bis zum Ende anschauen, die erste der drei Höhlen, in die wir uns hinterher dann auch noch wagten war da schon schwieriger. Alleine der Abstieg stellte sich als ein Problem heraus und wir brauchten mehrere Anläufe um die schwierigen Steine zu bewältigen. Unten angekommen machten wir uns auf um den Rest der Höhle zu entdecken. Bald schon mussten wir feststellen, dass das Wasser an manchen Stellen leicht tiefer war als knietief wodurch wenige Zeit später meine Hose bis zum Hintern nass war; Katja erging es nicht besser. Anders als die beiden anderen Höhlen hatte diese Höhle auch einige Abzweigungen, doch wir entschieden uns dazu auf dem Hauptweg zu bleiben – alles andere wäre auch durch die Wassertiefe nicht möglich gewesen. Doch irgendwann kommt auch der größte Entdecker an seine Grenzen und unsere war erreicht als wir zu einer Kurve kamen und feststellen mussten, dass man ab hier wohl nur im Kanu oder schwimmend vorankommt. Von daher machten wir uns auf den Rückweg, der sich als durchaus schwierig erwies. Wir kletterten über spitze große Steine, wateten durch potiefes Wasser und hatten einige Mühe den Weg hoch zum Tageslicht zu bewältigen. Doch irgendwann bahnten wir uns unseren Weg durch den Wald über die Felder und an Kühen entlang zurück zum Hostel, wo uns eine heiße Dusche erwartete.
Einkaufen wollten wir nicht mehr fahren wodurch unser Dinner aus luxuriösen asiatischen Instantnudeln und einer Orange bestand. Abend schauten wir noch einen Film und gingen bald in unserem superbequemen tollen Bett schlafen um uns auf einen weiteren anstrengenden Tag im Leben eines Reisenden vorzubereiten.



 Alles Liebe und bis dahin!
♥Doro

Montag, 26. September 2011

20. – 08. August 2011 Ankunft im Alltag oder.. von Ausflügen, WWOOFing und einem leicht verwirrenden Tauchkurs.♥

Hallo meine Lieben.♥
Ein ultralanger Blogpost folgt und ich habe es endlich geschafft ihn hochzuladen. Ich bin gespannt, wer bis zum Ende durchhält. ;)

Kapitel 1: Kerikeri
Am Samstag hieß es dann für uns Abschied von den leicht unfreundlichen deutschen WWOOFern des Hostels zu nehmen und meine eigene WWOOFingfarm zu besuchen. Doch zuerst mussten wir feststellen, dass wir dadurch, dass wir verschlafen hatten leicht gehetzt das Hostel verließen und außerhalb frühstücken mussten; das wars dann wohl mit Rührei und getoastetem Brot. Im Endeffekt war es uns dann aber doch ganz recht, da wir auf den schönen Parkplatz, der direkt gegenüber ist fahren konnten und somit dort ein nettes Frühstück mit Meerblick hatten. In Kaitaia vertrödelten wir unsere Zeit im Warehouse, wodurch wir zwar mit neuen, warmen Klamotten ausgestattet waren, allerdings leicht in Zeitverzug kamen. Also Los!
Von Kaitaia aus fuhren wir am Highway 10 entlang der Küste her und waren recht verblüfft, als auf ein Mal 10 Meter neben dem Highway ein wunderschöner Strand war. Mit Vollbremsung fuhr ich dann auf den angelegten Rastparkplatz, sodass wir erst mal am Meer picknicken konnten und danach mit den Füßen im Meer rumplanschten. Hinterher entdeckten wir, dass dieses nette Plätzchen als Coopers Beach bezeichnet wird und vermerkten uns dieses Örtchen gleich in der Landkarte. Für daheimgebliebene muss es recht verwirrend sein Strände oder traumhafte Aussichten direkt an einem Highway zu haben, aber hier in Neuseeland ist eben alles ein wenig anders.



Anstatt also wie geplant um 3 Uhr bei meiner WWOOFingfarm zu sein waren wir dann um 3 Uhr in Kerikeri und auf der Suche nach der allseits bekannten Hideaway Lodge. Nachdem wir zuerst zum falschen Hostel gefahren sind kamen wir dann auch tatsächlich bei dem etwas abseits gelegenen Hostel an und ich konnte Lisa dort absetzen, die dort andere aus unserer Reisegruppe wiedertreffen wollte. Die Hideaway Lodge ist zwar nicht gerade das schönste Fleckchen Erde, doch es ist günstig ($120 die Woche), hilft einem bei der Arbeitssuche und es sind immer eine Menge netter Leute da. Ich half Lisa beim einchecken und fuhr nach einer kurzen Verabschiedung dann weiter zur Farm, die so an die 20 Minuten außerhalb von Kerikeri und so an die 30 Min von der Hideaway Lodge entfernt liegt. Nach einigem fahren und suchen und suchen und fahren fand ich es dann auch tatsächlich und ging verwirrenderweise komplett gelassen zur Haustür. Pat & Pat, mit denen ich schon vorher Kontakt durch Emails und Telefonate aufgenommen hatte stellten sich als ein süßes altes Paar heraus, das ein kleines Stück Land, 3 Rinder, 2 Kälbchen, 4 Pferde, an die 10 Hühner und 2 Katzen beherbergen. Super nett aufgenommen wurde mir mein eigenes Zimmer inklusive Bad und Toilette gezeigt, wo ich mich vor dem Dinner erst noch etwas einrichten konnte.
Mahlzeiten in Neuseeland sind auch etwas anders als gewohnt. Beginnend mit dem Frühstück, das aus Toast mit furchtbar bitterer oder extrem süßer Marmelade/Nutella bzw. Cornflakes mit Milch besteht ist man – ganz anders als zu erwarten – so gar nicht auf den Tag vorbereitet. Zwar gibt es Schinken und auch Wurst, doch gibt es außer ein wenig mittelmäßiger dänischer Salami nichts Gescheites an Aufschnitt, wodurch man gezwungenermaßen zu einem süßen Frühstücker umerzogen wird. Auch gibt es außer auf Wochenmärkten so absolut gar kein vernünftiges Brot zu kaufen, weswegen man sich entweder von Toast oder von unnahrhaftem Brot zu ernähren hat. Ich habe also entweder Cornflakes, das wie Kaninchenfutter aussah gefrühstückt oder Toast mit gesalzener Butter. Mit viel Glück gibt es auch mal ein Ei zum Frühstück. Das Mittagessen - hier Lunch genannt –  ist noch schlimmer, denn nach einem ungenügenden Frühstück gibt es wieder mal nur Toast zum Lunch, diesmal aber mit ein wenig Käse und Zwiebeln und anschließend ab in einen Sandwichmaker. Purer Luxus. Abends gibt es dann zum Glück doch noch etwas Vernünftiges zu Essen.
Nach einem netten Dinner mit Pat&Pat hab ich dann erst Mal am PC meine Mails gecheckt und mich danach noch ein wenig mit den beiden unterhalten. Am nächsten Tag sollte es noch ein Mal eine kleine Eingewöhnungsphase geben.

Kapitel 2: Private Beach
An dem Sonntag hatte ich die unglaubliche Möglichkeit auf einen Privatstrand zu fahren, da Pat’s Tochter dort arbeitet. Also sind wir morgens um 8 aufgestanden, haben gefrühstückt, die Tiere gefüttert, Eier eingesammelt (z.T. blaue Eier!!) und sind danach irgendwann los zum Haus der Tochter. Der Weg dorthin führt über einen 45 Minuten langen Weg mitten durch die Kapaten, der leider nur zu Beginn geteert ist. Kurz vor Ankunft machten wir noch mal kurz halt, da wir die Koppel erreicht hatten auf der die zwei anderen Pferde standen
 
Wenig später erreichten wir das Haus der Tochter, das irgendwo im Nirgendwo zu finden ist. Ich lernte also ihre Familie kennen, die Tochter Katie, den Schwiegersohn und die furchtbar niedliche Tochter Brianna. Nach einem kleinen Lunch stiegen die Damen der Familie ins Auto und machten sich auf den Weg zum Private Beach, nicht aber um zuvor noch ein Mal die Pferde zu bestaunen.
Am Privatgelände angekommen war ein Passwort erforderlich, bevor es weiter über einige Straßen, Abzweigungen und entlang nie zuvor gesehener Vögel hin zu den einigen wenigen Häusern ging. Bei einem Grundstück hielten wir und liefen einen kleinen Hügel zu einem Grundstück hoch auf dem gerade ein Haus gebaut wurde. Auf dem Weg dorthin zeigten sie mir eine kleine Höhle indem ein Kiwi gerade am brüten war. Ich war furchtbar fasziniert von den Federn, die ganz anders erschienen als alle bisher gesehenen. Außer dem Federkleid konnte ich allerdings nichts erkennen, da ich durch das Loch nur Blick auf die Rückseite des Vogels hatte. Nachdem ich mich von meinem ersten Kiwi losreißen konnte genossen wir ein wenig die Aussicht bevor es runter zum Steg ging.
Der Steg ist genauso wie der Privatstrand an sich nichts Besonderes. Der einzige Unterschied ist, dass man im Sommer unter sich ist und ihn nicht mit 500 Touris teilen muss. Aber genauso wie beim Rest der Bay of Islands hat man zu jedem Zeitpunkt einen tollen Ausblick auf das Meer und einige Inseln.








Einige Zeit später fuhren wir ein Stück weiter zu einem weiteren Privatstrand – diesmal ganz ohne Häuser. Katie wollte uns ein Nest von Oystercatchern zeigen, das sie am Vorabend entdeckt hatte. Ganz ungeschützt lag es mitten im Sand und hätte ganz leicht zerstört werden können. Anders als am Vorabend lagen dort jedoch keine 4 Eier mehr, sondern 3 frisch geschlüpfte Küken und ein noch geschlossenes Ei. Es sah toll aus! Ich muss gestehen, dass ich furchtbares Glück hatte genau zu diesem Datum angekommen zu sein und sowohl einen Kiwi in Natur als auch ein Nest von Oystercatchern (die übrigens auch unter Naturschutz stehen) zu sehen. Ich kann nur sagen: Lucky me! Danach ging es dann zurück und bald dann auch nach Hause. Abends war nicht mehr viel mit mir anzufangen sodass ich früh schlafen ging.

Kapitel 3: Alltag
Am Montag stand ich wie eigentlich an jedem Tag um 8 Uhr auf, frühstückte und fütterte dann die Tiere. Gerade fertig kamen auch schon Katie und Brianna die den Tag auf der Farm verbrachten. Während die anderen beiden ausritten, passte ich auf den kleinen Rotschopf auf und wurde von ihr zum „Leavehunter“ (Blätterjäger) degradiert und von  hundert anderen Tätigkeiten, die für 4-jährige furchtbar spannend sind in Atem gehalten – aber es macht ja Spaß. Danach war ich mit reiten dran und saß zum ersten Mal seit Ewigkeiten wieder auf einem Pferd, ich hatte ganz vergessen wie toll das ist. :) In Schritt, Trab und Tölt ging es dann also ein Weilchen durch das umliegende Land.
Nach einer prächtigen Dusche mit dem Luxus von richtigen Handtüchern holte ich Lisa, Marius, Thorsten und Franz aus der Hideaway Lodge ab und fuhr mit ihnen zum Matauri Bay, der so 20 Minuten bei mir die Straße runter zu finden ist. Obwohl die Jungs sich lautstark über meine Fahrweise beschwert hatten gabs es keinerlei Zwischenvorkommnisse und wir verbrachten einen netten Nachmittag am Strand. Abends wurde dann gekocht und Karten gespielt bevor ich ganz alleine mit nicht ganz effektiven Lichtern durch die finsterste Nacht fahren durfte.




Am Dienstag (23.08) gab es zum ersten Mal richtige Arbeit zu tun, sodass wir neben den normalen Aufgaben noch vor Mittag die komplette Gartengarnitur mit Öl bestrichen hatten – gut für die Gartengarnitur, schlecht für meine Kleidung. Danach fuhren wir durch Waipapa und Kerikeri und ich informierte mich über den Tauchkurs. Es stellte sich heraus, dass der Tauchkurs nur 4 Tage in Anspruch nehmen würde und ich Sonntag starten könne, das einzige, was mir noch fehlte um den Tauchschein machen zu dürfen war eine Arztbescheinigung, Termin am kommenden Tag. Da ihr eigentlich alle wissen dürftet, dass ich mittlerweile Taucher bin wird es euch nicht überraschen, dass ich die Bescheinigung bekommen habe, was viel interessanter und auch amüsanter für euch sein dürfte ist die Tatsache, dass ich bevor ich zum Arzt ging ganze 2 Schubkarren voll Pferdeäpfel aufgelesen hab nur um danach noch den Kälbchenstall zu säubern. Tja, das ist mit Sicherheit nicht die erfreulichste Arbeit an einem Farmleben, doch auch das muss getan werden.
Abends fuhr ich dann wieder zu den anderen in die Hideaway Lodge, doch leider nicht ganz ohne Zwischenvorkommnisse. Auf dem Hinweg fuhr ich nichtsahnend Richtung Lodge als auf einmal das Blaulicht hinter mir anging. Ganz verwirrt dachte ich ich müsse Platz machen und fuhr links ran. Doch das Blaulicht war an mich gerichtet. Der nette Polizist, der neben mir das Fenster runterließ bat mich noch ein Stück weiterzufahren, damit wir nicht den Verkehr aufhalten würden. Ganz verwirrt und nicht wissend, weswegen er mich angehalten hatte folgte ich ihm. Kurze Zeit später wurde das Geheimnis gelüftet, ich war zu schnell – was ich mir im Endeffekt irgendwie ja auch hätte denken können. Halb panisch kramte ich also meinen Führerschein, Ausweis und internationalen Führerschein raus und ich kann berichten, dass ich äußerstes Glück gehabt habe. Scheinbar hat meine leicht überforderte, verängstigte und verunsicherte Ausstrahlung (alles eine Frage langwieriger Übung) und die Tatsache, dass ich ein kleines Mädchen aus Deutschland bin, dass erst 3 Wochen im Lande ist dazu beigetragen, dass ich nur eine Verwarnung zu bekam. Lucky me. J, denn wie ich nachträglich erfuhr hätte ich sonst über $300 blechen dürfen (und das bei 70kmH wo 50 war..).  Nach einer zusätzlichen Alkoholkontrolle (die selbstverständlich negativ ausfiel) kam ich dann heilfroh in der Hideaway Lodge an, wo ich die Vorkommnisse nach ein paar freudigen Runden Schnauz (Kartenspiel) gleich wieder vergaß. Doch auf dem Heimweg sollte ich noch ein Mal daran erinnert werden, denn mitten im Ortskern von Kerikeri wartete die Polizei auf mich und führte wieder eine Alkoholkontrolle durch. Das witzige an den hiesigen Kontrollen ist, dass man nicht pusten, sondern seinen Namen samt Anschrift sagen muss. Doch auch das überstand ich problemlos und kam 20 Minuten später bei meiner Farm an. Man bedenke: No drink and drive!
Freitags fuhr ich zum Glück zum Mechaniker um neue Scheibenwischer aufzuziehen und mein Licht checken zu lassen. Zum Glück, da er mir sagte mein Öl sei restlos leer. Einige Zeit später fuhr ich dann also mit neuen Scheibenwischern, einem neuen Ölfilter samt Öl und dem Wissen, dass mein Licht perfekt eingestellt ist wieder heim.
Am Samstag durfte ich mir einen Tag freinehmen und konnte somit mit den 4 anderen nach Paihia fahren, wo wir für stolze $80 eine Bootstour zum Hole in the Rock machten. Es war sehr schön, wir sahen Delfine und Robben, hielten auf Urapukapuka und waren nach 4 Stunden zurück. Es war ein äußerst angenehmer Tag. Als wir danach allerdings noch auf der Suche nach einem netten Strand waren machten wir uns unglücklicherweise auf gut Glück auf den Weg und landeten somit auf einer 15 km langen extrem Kurvigen Schotterpiste, die bergauf und bergab, entlang eines Unfalls und eines unglaublich steilen Abhangs führte. Die Tatsache, dass die Breite der Straße kaum für ein Auto reichte ganz nebensächlich. Doch auch das überstanden wir heil und da die drei Jungs hinten im Auto während dieser rasanten Fahrt munter schlummerten konnte es doch nicht ganz so schlimm gewesen sein. Einen netten Strand fanden wir sogar, doch um ehrlich zu sein, war er die Mühe nicht wert. Aufgrund des fortschreitenden Nachmittages fuhren wir wenige Zeit später auch schon zurück – diesmal nahmen wir aber die Carferry in Russel. Nach einem ereignisreichen Tag kamen wir abends glücklich aber erschöpft wieder. Hole in the Rock: Check!












 
Kapitel 4: Tauchkurs:
Nachdem im Tauchladen alles abgesprochen war und ich die geringen Kosten von $550 bezahlt hatte konnte mein Tauchkurs am Sonntag (28.08) dann starten. Das Buch, das ich bekommen hatte (und das ich zu 3/5 gelesen haben sollte) stellte sich als ein recht großes Problem für mich dar, denn auf 250 Seiten war Stoff aufgeschrieben, den man ohne Probleme auf 50 Seiten hätte komprimieren können. Der Stoff war zwar sehr leicht, doch da das Buch auf Englisch war dauerte es eine geraume Zeit ihn zu lesen. Statt den zu lesenden 3 Kapiteln hatte ich also bis dahin also nur eins geschafft (was nicht gänzlich an der durchs lesen entstehenden zermürbenden Langeweile lag) und war dadurch nicht ganz optimal auf den ersten Kurstag vorbereitet.
 
Um es kurz zu sagen: Der Tauchkurs hat mir noch weniger Freude bereitet als in meinen schlimmsten Vorstellungen. Es war nicht so als dass ich mich besonders dumm angestellt hätte, aber irgendwie gefiel mir das Gefühl nicht, abhängig von einem Sauerstofftank zu sein. Ich fühlte mich nicht sicher genug.
Nachdem der erste Tag im Pool hinter mir lag, lagen aber nicht nur 3 weitere Tage mit Tauchflasche auf dem Rücken vor mir, es kam noch ein ganz anderes unglückliches Ereignis auf mich zu. Denn als ich recht geknickt nach Hause kam eröffneten mir Pat & Pat, dass ich doch bitte gehen möchte. Nun, ganz so war es nicht, aber es kommt auf das gleiche raus. Ich war deren erster WWOOFer, sie meine erste WWOOFingfarm. Offenbar  gab es wohl einige Missverständnisse, denn sie sagten mir sie hätten mehr Engagement erwartet. Ich, die ich nur das tue, was man mir sagt bemerkte zwar, dass ich recht wenig tat, merkte aber nicht, dass das den Beiden zu wenig war. Im Endeffekt war es wie Urlaub bei den Großeltern, wo man eine schöne Zeit verbringt ohne etwas zu tun. Jedenfalls sagten sie mir, dass sie etwas mehr Eigeninitiative erwartet hätten und dass sie keinen Sinn darin sähen auch die zweite Woche gemeinsam zu bestreiten; dass ich mehrfach nachgefragt hatte ob ich auf irgendeine Art und Weise helfen könne hatten sie offenbar vergessen. Ich möchte mich nicht beschweren, da ich tatsächlich mehr hätte tun können, doch bin ich im Nachhinein zu dem Schluss gekommen, dass sie mir Gegenüber nicht ganz gerecht waren, da sie mir erst versicherten, dass das mit dem Tauchkurs kein Problem sei und er hinterher scheinbar der Grund war, warum sie die zweite Woche nicht bestreiten wollten, denn 3 Tage lagen ja noch vor mir. Obwohl ich also noch etwas hätte bleiben können zog ich an diesem Abend in die Hideaway Lodge, da mir alles andere zu unangenehm gewesen wäre.
Im Endeffekt bin ich froh umgezogen zu sein, da ich ein wenig mehr im Leben drin stand und unter jungen Leuten war.
Der zweite Tag des Tauchkurses, an dem ich wie an den folgenden Tagen Einzelschüler war war nur noch halb so schlimm und auch ihn hab ich überlebt. Am Mittwoch (31.08) ging es dann zum ersten Mal ins Meer, sodass ich mich irgendwann im Auto wiederfand mit meinem Lehrer, JJ und Charly, die auch mit uns tauchten. Die beiden, die schon einige Zeit ihren Tauchschein haben sind furchtbar liebe Menschen und wir hatten viel Spaß. Tauchen im Meer ist auf jeden Fall besser als tauchen im Pool, doch so spannend war es ehrlich gesagt dann auch wieder nicht. Für den Abend hatte mich Charly zu sich zum Essen eingeladen, wodurch ich mein erstes Abendessen unter neuseeländischen Freunden verbrachte. Es war ein netter Abend und irgendwann nachdem ich mich (nachdem ich JJ und seine Freundin nach Hause gebracht hatte) verfahren hatte kam ich dann auch wieder in der Hideaway Lodge an.
Der Donnerstag war der letzte Tag vom Tauchkurs. Ich tauchte, machte Übungen, legte meine schriftliche Prüfung ab und stellte heraus, dass ich den schriftlichen Teil nur ganz knapp bestanden hatte, aber: Bestanden ist bestanden. Das bedeutet, dass ich jetzt ganz offiziell ein PADI Open Water Diver bin.♥
Kapitel 5: Feiern und andere Aktivitäten
Für den Abend war ich wieder zu Charly eingeladen, sie wollte mit mir in die nahe gelegene Karaokebar. Bei ihr angekommen wurden wir also nach einem Drink von dem Taxiservice der Bar abgeholt und zur Bar gebracht. Übrigens kostenlos.  In der Bar angekommen begrüßte Charly einige Freunde und fing gleich an einige Lieder zu schmettern; tolle Stimme, aber fast alle Maori können singen. Wir hatten einen netten Abend und nachdem ich dann leicht schief „Unbreak my heart“ von Toni Braxton gesungen hatte und uns einige Drinks von ihren Freunden (die übrigens alle über 60 waren) spendiert wurden verließen wir die Bar als letztes und wurden wieder sicher zu ihrem Haus gebracht.
Am nächsten Morgen ging es zu der örtlichen High School um einer Gruppe von Schülern bei der Generalprobe für einen Wettkampf in Maoritanz und –gesang zuzuschauen. Es war wirklich beeindruckend. Die Lieder wurden übrigens von einem meiner Lehrer geschrieben.
Am Sonntag (04. September) fuhr ich dann ein zweites Mal zum Cape Reinga, diesmal mit Elsi, Katja und Jhonny. Es war lange nicht so beeindruckend wie das erste Mal, erstrecht da das Wetter etwas bewölkter war, doch diesmal entdeckten wir den nahe gelegenen Tapotupotu Bay, der nicht nur echt hübsch war, sondern auch einen Seehund, der einfach so dort lag und eine Pause einlegte. Faszinierend, was man hier alles so erlebt.




 
Am Abend beschloss ich am folgenden Freitag mit Katja weiterzureisen, über Coromandel Penisula, Tauranga, Rotorua und dem East Cape bis nach Hastings, wo ein vielversprechendes Arbeiterhostel auf mich warten würde, wo ich doch hoffentlich sofort einen Job finden würde.
Von daher war für die nächsten Tage warten und chillen angesagt. Nichts leichter als das.
Am Montag (05.09) Abend wurde mächtig gefeiert und ich konnte meine zweite Flasche Sambuca während meines Aufenthalts in der Hideaway Lodge leeren, schade nur, dass er A) so teuer ist und B) hier so eine furchtbare Form hat. Aber immerhin schmeckt er wie daheim. ;) Die Folgen von Sambuca und einer Flasche Billig-Baileys waren, dass ich erst um halb 8 Uhr in der Früh wieder im Bett war aber es war ein recht lustiger Abend und das Leben eines Arbeitslosen bietet sowieso nicht viel mehr als feiern und chillen.
[Foto 8] Dies ist übrigens das kleine Exemplar von nur 500ml. Die 700-er Flasche noch ein wenig beeindruckender.

Da ich bis Freitag nicht viel zu tun hatte beschäftigte ich mich ganz fleißig mit meinen Blogeinträgen, brachte ganz solidarisch Lisa, Verena und Marius nach Paihia, damit sie ihren Straybus bekommen konnten und rüstete mich mit Decken, Kissen und einer Menge Küchenutensilien aus. Braucht Frau ja alles.
Neben all diesen unglaublich wichtigen Ereignissen und Tätigkeiten hatte ich zudem noch interessante Gespräche mit Elsi die alle darauf hinführten Ende nächsten Jahres zusammen für einige Zeit nach Burkina Faso zu gehen, mal sehen inwiefern das klappt. Es wäre grandios!
Am Freitag, den 09. September hieß es dann Abschied nehmen von der Hideaway Lodge, einigen lieb gewonnenen Menschen und das Leben als Abenteurer wieder zu begrüßen. Alles in Allem waren es dann trotz vieler Probleme, Missverständnisse und einiger Furcht schöne 3 Woche in Kerikeri mit vielen neuen Erfahrungen, Freunden und Erlebnissen.
Etappe 2 folgte.
 (Man bemerke, dass dies nur die 500ml-variante ist)

Alles Liebe und bis dahin!
♥Doro