Dienstag, 23. August 2011

16.08.2011 Auf nach Whangarei oder.. The other way round.♥

Hallo meine Lieben.♥
Nach einigen Tagen bin ich dann doch heil in Kerikeri angekommen -  und das sogar mit eigenem Auto. Wie es dazu kam erfahrt ihr hier:

Am Montag selber ging dann doch noch alles glatt. Mit dem Auto hat alles reibungslos funktioniert und ich war maechtig stolz, als ich dann den Schluessel fuer mein erstes eigenes Auto in der Hand hielt, da waren die kleinen Maengel schnell vergessen. Nach einigen Parkplatzproblemen und ca 50m illegalen fahrens, musste ich nur noch Herbert und Gitte klar Schiff machen, damit es am naechsten Tag Richtung Bay of Islands losgehen konnte.


Dienstag 16. August.2011: Whangarei
Eigentlich sollte es am Dienstag ganz gemaechlich nach Whangarei gehen, doch als wir uns diesen Plan zurecht gelegt hatten, planten wir ungluecklicherweise nicht das Ungetuem Bank ein. Doch bevor wir ueberhaupt zu diesem kritischen Punkt des Tages kamen stand ein weiteres Problem vor uns: Das Gepaeck. Auf Grund einer fehlenden Ablage fuer den Kofferraum konnten wir kein Gepaeck darin verstauen, ohne dass wir gefahr laufen wuerden, dass es uns gestohlen wird - also entschlossen wir uns dazu, alles ins Work'n'Holidayoffice zu bringen und es dort hinterher wieder abzuholen. Das schwierige daran: Herbert und Gitte hatten sich gepaart und Rosie, meine liebste aller Handtaschen (wobei man der der enormen groesse kaum mehr diesen Begriff verweden kann) kam dazu. Es hiess also so an die 50 Hoehenmeter (mindestens) mit einem uebergewichtigen Herbert, einer kugelrunden Gitte und einer ziemlich grossen Rosie zu schaffen. Leichter gesagt als getan, doch irgendwann kamen wir an und konnten jeder unsere Kleinfamilie unterbringen. Nachdem wir unser Gepaeck sicher wussten konnte es nun zu der eigentlichen Aufgabe des Tages gehen: Denn nachdem ich nicht nur $800 Schulden bei Lisa hatte (wegen dem Auto), sondern ganz unerwartet auch noch mal ueber $200 fuer meine Strassenzulassung hinlegen durfte - und das Bar - entschlossen sich saemtliche Bankautomaten in Auckland dazu, mir ihr Geld zu verweigern. Es ist nicht so, als dass ich unfreundlich zu ihnen gewesen waere oder dass ich zu wenig Gald auf meinem Konto gehabt haette, sie schienen bloss einfach keine Lust zu haben mir in meiner Not weiterzuhelfen. Nachdem also ueber 4 Bankautomaten von verschiedenen Banken und mehrere Bankangestellte mir nicht zu helfen vermochten war ich reichlich sauer. Erst seit wenigen Tagen in Neuseeland und promt Probleme mit der Bank. Nach viel Sorge, viel von A nach B laufen und einigen Wutausbruechen kam ich in der "bnz" an, die endlich Hilfe versprach. Zwar konnte auch sie mir kein Geld von meinem Sparkassen Girokonto verschaffen, dafuer waren sie aber in der Lage mit Bargeld von meiner Kreditkarte aus zu verschaffen - und das ganz ohne PIN. Endlos erleichtert konnte ich also Lisa schon mal $600 zurueckgeben und mir ausserdem meine Strassenzulassung kaufen. Nachdem wir nach weiteren ungezaehlten Hoehenmetern beim AA ankamen, dem neuseelaendischen ADAC, bekam ich doch auch tatsaechlich eine Versicherung. Durchaus nicht mit bester Laune wurde schnell was gegessen - der eigentlich geplante Einkauf hoechst notwendiger Dinge musste leider vertagt werden - damit wir schnell noch Herbert, Gitte, Rosie und den Rest der Bagage einsammeln konnten, um nicht noch mehr als eine Stunde verzug zu haben.
So gegen 3 Uhr Nachmittags, nachdem wir all unser Gespaeck verstaut hatten kam  nun das wohl heikelste Problem auf mich zu: Linksverkeht in einer Grossstadt.
Ich weiss bis heute nicht genau wie, aber trotz allem habe ich es geschafft, meine kleine dunkelgruene Knutschkugel zuerst zur Tankstelle und danach auf den Highway 1 raus aus Auckland zu fahren. Ich muss gestehen, ich bin aeusserst froh, dass ich mir dieses Tip Top Landkartenringelbuchdings gekauft zu haben (Danke Max!), denn anstonsten haette es durchaus schwierig werden koennen. Ich bin also nach einigen Anfahrschwierigkeiten (dazu in einem spaeteren Post mehr) aus der Turnerstreet raus und rechts auf die Queenstreet, von daher musste ich mich auf Lisas (nicht vorhandenen) Dirigierkuenste und Kartenlesefaehigkeiten verlassen, was ehrlich gesagt bisher immer in einem holprigen hin und her geendet ist. Aber, wir sind bisher immer angekommen. Zuerst bei der Tankstelle, bei der ich mir erst Mal die Frage stellen durfte, wo denn genau mein Tankdeckel ist und wie er zu oeffnen ist. Nachdem ich dann nach ein Mal um die Tankstelle herumgetuckert bin, damit ich auch richtig an der Zapfsaeule stehe, kan eine nette Frau auf uns zu und tankte fuer mich. Das nenn ich Service! Ich bezahle ca $60 fuer meine erste Tankfuellung, danach konnte es losgehen! Endlich raus aus Auckland!
Nachdem wir nach einigen weiteren leicht verwirrten Richtungsansagen auf dem Highway 1 waren und die Harboubridge ueberquert hatten stellte sich uns ein weiteres (und wir sind noch nicht am Ende) Problem. Mir war zwar waehrend der Testfahrt aufgefallen, dass die Scheibenwischer nicht mehr die neusten sind, aber irgendwie verlor das durch die Emotionalitaet des ganzen an Wert und geriet irgendwie in den Hintergrund. Als es dann aber recht ploetzlich zu regnen begann wurde ich recht schnell auf den Boden der Tatsachen zurueckgeholt: Die Scheibenwischer sind fuer nichts mehr zu gebrauchen. Doch so schnell gab es keine Tankstelle, weswegen ich gezwungen war mit ziemlicher Sicht- und daraus folgender Geschwindigkeitsbegrenzung weiterzufahren. Nach einiger Zeit hoerte der Regen allerdings auf und wir kamen in Warkworth an, von wo aus wir eigentlich am Meer entlang weiterfahren wollten.

 Wir entschlossen uns dazu, da wir schon mal in Warkwoth waren, einkaufen zu gehen und im Hostel anzurufen. Der nach einigem nach-dem-Weg-fragen erreichte Supermarkt entpupte sich als der "New World", der leicht anders ist als deutsche Supermaerkte, denn nach einer viel zu langen Einkaufstour kamen wir zu den Kassen, bei denen wir erst mal stutzten; im New World haben sie nicht nur Kassierer, sondern auch "Einpacker" beschaeftitgt, die im Grunde fuer nichts anderes da sind, als Einkaeufe in ca. 1000 Tueten zu packen, Plastik versteht sich. Nach diesem Erlebnis rief ich in Whangarei an, wobei ich nicht nur herausfand, dass eins dieser Hostel derzeit geschlossen hat, sondern auch, dass das andere bereits um halb 9 Uhr abends schliesst, was ich zu dem Zeitpunkt als aeusserst frueh empfand. Allerdings entdeckten wir, dass wir es, falls wir ueber die Kueste fahren sollten, niemals puenktlich bis ins Hostel schaffen wuerden und entschlossen uns gluecklicherweise dazu, den direkten Weg zu nehmen.
Da hier gerade Winter ist wird es - anders als erwartet - bereits um 6 Uhr dunkel. Wegen unserer Troedelei im Supermarkt kamen wir allerdings erst nach 5 Uhr los und hatten noch eineinhalb Stunden fahrt vor uns - was uns zu einem weiterem Problem bring: Dem Licht. Ich weiss nicht genau was ich eigentlich erwartet habe, aber gewiss kein Licht, dass im Normalzustand so viel Power hat wie eine Taschenlampe und im Fernlichtzustand so viel wie ein normales Licht. Daher liess es sich nicht vermeiden mit Dauerfernlicht die Strassen entlang zu fahren, Berge hoch und Huegel runter, denn ein neuseelaendischer Highway, ist meistens schlechter zu fahren als eine deutsche Landstarsse, wodurch man teilweise nur auf 30KmH - tagsueber - kommt (trotz der erlaubten 100).
Nun, irgendwann kamen wir in Whangarei an, jetzt standen wir bloss nur noch vor dem Problem unser Hostel zu finden. Aber da unsere Gruppe gluecklicherweise aus 2 Maedchen bestand, hielten wir einfach bei der ersten Tankstelle und fragten nach dem Weg. Unerwartet hilfsbereich waren sowohl Mitarbeiter als auch Kunden, sodass wir kurze Zeit spaeter mit der ausfuerlichen Karte eines sehr netten Herren (die er eigentlich selbst gebraucht haette) plus eingezeichnetem Weg wieder in unserem Auto sassen und uns auf den Weg Richtung Hostel machten.
Da es dunkel war, das Licht schon bessere Tage gesehen hatte und wir die Umgebung nicht kannten, sind wir trotz Landkarte uebers Ziel hinausgeschossen und erst Mal viel zu weit - und mitten in einen Wald - gefahren. Als wir uneren Fehler bemerkten und ich, da weit und breit kein anderes Auro kam, auf der Strasse drehen wollte, wuergte der Motor ab. Nun, mein Hyundai ist Baujahr 1997, also nur 5 Jahre juenger als ich und von daher kann sowas schon mal vorkommen. Was nicht vorkommen sollte - aber auch groesstenteils an mir lag - ist, dass ich es fuer einen gewissen Zeitraum nicht schaffte den Motor wieder anzubekommen und von daher erst Mal auf der anderen Strassenseite stand. Als ich nach ca. 20 Fehlversuchen den Wagen immer noch nicht anbekommen hatte, mittlerweile aber ein anderes Auto nahte, versuchte ich halb Panisch rueckwaerts im dunkeln auf die andere Strassenseite zu rollen und dabei die Warnblinklichtanlage anzuschalten - was mir gluecklicherweise auch galang. Nun, da die Gefahr halbwegs gebannt war fiel mir nach weiteren 30 Fehlversuchen ein, dass ich zum Motorstarten auf das Gaspedat treten muss, nicht nur Linksverkehr, sondern auch nich das Gas bedienen, wenn es eigentlich gar nicht notwendig ist. Jedenfalls heulte der Motor zwar maechtig auf, aber er ging an. Heilfroh fuhren wir weiter und drehten in der naechsten Einfahrt. Wir waren nur scheinbar so erleichtert, dass uns gar nicht auffiel, dass wir nach unserem Wendemanoever nicht die line, sondern die rechte Spur nahmen. Wie sollte es auch anders sein kam uns frueher oder spaeter ein Auto entgegen, das ich aufgrund der Dunkelheit erst sehr spaet einordnen konnte. Als mir dann also irgendwann auffiel, dass ich mich auf der falschen Strassenseite befinde riss ich das Lenkrad rum und schaffte es grade noch rechtzeitig auf die eigentlich fuer mich vorgesehene Spur.
5 Minuten spaeter kamen wir heil aber zerzaust im Hostel an, was sich im Endeffekt eher als Campingplatz plus Bungalow entpuppte. Wir katten unseren eigenen tollen Bungalow plus Parkplatz und machten und in eisiger Kaelte (die einsteckbare Heizung war erst wenige Minuten eher angestellt worden) bettfertig. Nach etlichen Minuten veraergerter Banktelefonate schluepften wir dann dick eingepackt im Zwiebellook ins Bett und schworen uns so bals als moeglich Schlafsaecke zu kaufen. Der Schlaf folgte bald.

Das war Tag 1 ausserhalb von Auckland. Tag 2 folgt!
Alles Liebe und bis dahin. ♥Doro

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